PSG Lyss 5 vs. SG Handball Oberaargau: Mit dezimiertem Kader das Beste herausgeholt

Nach aufopfernder Leistung und mit wenig Wechselmöglichkeiten verliert das 5i beim Leader mit 30:22.

Die Vorzeichen für das Spiel in Langenthal gegen die SG Oberaargau standen nicht unter günstigen Sternen. Bereits letzte Saison hatte das 5i beide Spiele gegen den späteren Berner Cup-Finalisten klar verloren, auswärts gar mit 38.22.
Erschwerend kam diesen Samstag hinzu, dass die Lysser mit nur 11 Spielern nach Langenthal reisten: 1 Torhüter, 4 Flügespieler, 2 Kreisläufer und 4 Rückraumspieler. Beim Einlaufen und dem Blick in die andere Hallenhälfte zählte das 5i 15 Spieler beim Gegner. Die Taktik war dadurch vorgegeben: Tempo rausnehmen, nur ganz gezielt schnelle Gegenangriffe lancieren, lange Angriffe spielen und gut zurücklaufen.

In den ersten 10 Minuten gelang das dem 5i hervorragend, 4:4 stand es zu diesem Zeitpunkt, man war auf Augenhöhe mit dem Favoriten. Drei technische Fehler und ebenso viele blitzschnelle Konter später stand es jedoch 7:4 für die Hausherren, die Lysser liefen Gefahr, früh den Anschluss zu verlieren. Dank einer ausgezeichneten Moral, einem starken Sven im Tor und gutem Angriffsspiel konnte das 5i jedoch selber einen 2:0-Lauf hinlegen und den Anschluss wiederherstellen.
Nach 27 Minuten und dem Stand von 9:9 nahm die SG Handball Oberaargau ihr Time-Out. Beide Mannschaften schienen in der Auszeit die richtigen Worte gefunden zu haben, bis zur Pause gab es keine Fehlwürfe oder technische Fehler mehr. 4 Sekunden vor der Sirene konnte Zitterli mit einem Wurf aus dem Rückraum den erneuten Ausgleich erzielen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Personalsituation mit der Verletzung von Sebi Eglin weiter verschärft - das 5i hatte ab der 20. Minute für den Rest des Spiels für den Rückraum keine Wechselmöglichkeiten mehr.

Die Lysser waren sich bewusst, dass eine enorm schwierige zweite Halbzeit auf sie warten würde. Die SG Handball Oberaargau - bekannt für ihr blitzschnelles Umschaltspiel und dem erwähnten breiten Kader - würde aufs Tempo drücken und die Lysser zu überrennen versuchen.
Das 5i wehrte sich mit vereinten Kräften, spielte lange Angriffe, konnte mehrmals Gegenstosspässe durch schnelles Zurücklaufen abfangen - doch natürlich machte sich mit zunehmender Spielzeit die schwindende Kondition bemerkbar. Nach 45 Minuten hatte sich das Heimteam einen 19:17 Vorsprung herausgespielt, bis dahin blieben die Lysser am Gegener dran. Aus den folgenden 4 Lysser Angriffen resultierten jedoch 3 Fehlwürfe, welche von den Oberaargauern brutal bestraft wurden. Time Out Lyss nach 50 Minuten, 23:18 Rückstand.
Auch in dieser dringend benötigten Auszeit schien sich die Mannschaft gut zu besprechen, denn 3 Minuten später betrug das Score nur noch 24:21. Ab da war jedoch die letzte Luft verbraucht, es ging nicht mehr, es fehlten schlicht die Möglichkeiten, vor allem den Rückraumspielern dringend benötigte Pausen zu geben. Die Gastgeber nutzen in den letzten 7 Minuten die Lysser Fehler rigoros aus und konnten am Schluss vielleicht etwas zu hoch mit 30:22 gewinnen.

Trotz der 8-Tore-Niederlage zeigte sich das 5i zufrieden mit der kämpferischen, aufopfernden Leistung. Mit dieser Einstellung darf es nächsten Samstag im heimischen Grien gegen die HGO gerne weitergehen.

Ein Wort noch zum Gegner:
Es "fägt" immer wieder sehr, gegen die SG Handball Oberaargau zu spielen. Die Matches sind fair, es herrscht ein gegenseiter Respekt auf dem Feld, es wird auch zwischendurch zusammen gelacht und ein paar Sprüche fallen (positiv gemeint!). Zudem sind die Spiele in der Regel auf höherem 3.Liga-Niveau, und nach der Schlusssirene gibt es Umarmungen und gegenseitige Komplimente - so sollte Handball auf Breitenstufe sein und so machts halt auch immer wieder Spass. Darum: Danke an euch und bis im 2026 im Grien!

PSG Lyss 5 vs. SG Handball Oberaargau - 30:22 (12:12)
Langenthal, Hard
SR: De Filippo
Strafen: 3mal 2-Minuten gegen PSG Lyss 5, 2mal 2-Minuten gegen SG Handball Oberaargau

PSG Lyss 5:
Sven Gerster (25%);
David Savoy (2), Mar Geissbühler (3), Simon Christen (2), Thom Zitterli (8), Steven Friston, Moritz Kohler (1), Denis Moret (3), Nico Schori (1), Sebastian Eglin (1), Michael Wegmüller (1)

SG Handball Oberaargau:
Nicola Aeschbach (28%), Joan Heinzmann (50%);
Samuel Leuenberger (1), Remo Lienhard (1), Res Beck (4), Manuel Akermann, Dominque Mauron (5/4), Florian Ingold (4), Manuel Bieri (7), Yannick Herzog (3), Dominik Hofer (2), Nicolas Zaugg (2), Joris Jaun, Amos Neuenschwander, Kevin Zumstein (1)