FSG Lausanne Ville/Cugy 2 vs. PSG Lyss 2 - Ein gelungener Herbstausflug oder wie man den Gegner richtig "schmöcken" lässt.

01.10.2023

Matchbericht

Ein Sonntagnachmittag bei schönstem Herbstwetter – da gäbe es viele verschiedene Möglichkeiten für einen gemütlichen Ausflug. Das Herren 2 hat sich entschlossen, an ihren Sonntagsauflug der Stadt Lausanne einen Besuch abzustatten. Doch die Reise führte nicht an die schöne Seepromenade, sondern in die - etwas an einen 70er Jahre Plattenbau erinnernde - Sporthalle "Bergières". Auf dem Programm stand das Meisterschaftsspiel gegen den FSG Lausanne-Ville/Cugy 2.
Das Spiel sollte der Wiedergutmachung der deutlichen Niederlage aus der Vorwoche dienen. Doch die Vorzeichen standen alles andere als gut, denn wiederum hat das beliebte isotonisches Nach-Spiel-Getränk den Weg in die Fremde nicht geschafft. Dieser unverzeihbare Fehler wurde natürlich direkt mit der Auszeichnung "Poulet der Woche" an Herrn Bisaro honoriert. Nachdem sich das ganze Team wieder gefangen hatte, konnte der Fokus aufs Handball spielen gelegt werden – obwohl dies in den 60 folgenden Spielminuten manchmal angezweifelt werden durfte, dazu aber später mehr.

Der Start der Lysser war noch ganz vielversprechend. Gleich zu Beginn konnten zwei Tore vorgelegt werden und die offensive gegnerische Verteidigung erschien etwas gar löchrig. Da auch die Angriffe der Waadtländer ziemlich durchschaubar waren, schwelgten die ersten Spieler des "Zwöi" schon bald in der Vorfreude auf einen Zwischenhalt auf der Rückfahrt in Estavayer. So kamen auch die Gastgeber zu einfachen Toren. Insbesondere dem Flügelspieler auf der rechten Angriffsseite wollten die Lysser nicht zu nahe kommen und standen ihm schön Spalier auf dem Weg zu seinen 5 Treffern in der ersten Halbzeit. In der Offensive suchten die Lysser möglichst rasch und ohne grossen Spielaufbau den Torwurf um das Spiel möglichst rasch zu Ende zu bringen. Nur dumm, dass die Schiedsrichter nicht mitmachten und die Partie trotzdem über 60 Minuten laufen liessen. So plätscherte die erste Halbzeit etwas vor sich hin, das "Zwöi" immer ein paar Längen voraus, bis es dann beim Stand von 13:16 in die Pause ging.

Captain und Interims-Coach Jannick Michel erhielt bei seiner Blitzumfrage in der Kabine zum weiteren Spielverlauf ein eindeutiges Resultat: In der Defensive im Zentrum weiter kompakt stehen und den gegnerischen Flügelspieler in den Griff kriegen sowie im Angriff Ball und Spieler besser laufen lassen, dann würden wir diese 2. Halbzeit "rocken". Was dann folgte war aber eher Kuschelrock anstatt Heavy Metall. Die ersten paar Minuten waren ja ganz ok und der Vorsprung konnte auf 4 Tore ausgebaut werden. Spätestens ab der 40. Spielminute waren die Lysser aber gedanklich bereits auf dem nach Hause Weg. Seien es Pässe direkt in die Hände der Lausanner, Zeitstrafen aus Mitleid mit dem Gegner oder Belagsschäden bei den Boden-Würfen – es war fast alles dabei. In der Defensive konnte wenigstens das Vorhaben umgesetzt werden, die Abschlüsse des Rechtsaussen zu verhindern. Dafür durften sich die gegnerischen Aufbauer über mehr Platz als auf der Autobahn A1 freuen und wussten dies auch immer wieder zu nutzen.

Den Ausgleich schafften die Waadtländer zwar nicht, aber mit fast schon rekordverdächtigen 6 Fehlwürfen in den letzten 5 Spielminuten kam dank der PSG gegen Ende der Partie nochmals etwas Spannung auf. Glücklicherweise liessen sich die Lausanner von der Lysser Torflaute ebenfalls inspirieren und, gepaart mit einigen wichtigen Paraden von Torwart Pascal Hofstetter, konnte das "Zwöi" den 28:30 Sieg doch noch ins Trockene bringen.

Das Fazit: Sonntagsspiele in der Fremde liegen uns nicht und wir haben zwei Punkte mehr auf dem Konto. In zwei Wochen sollte dann aber wieder richtig Handball gespielt werden. Mit der SG TVL/Club 72 Köniz ist ein deutlich stärker einzustufender Gegner im Grien zu Gast – diesmal wenigstens an einem Samstag.

Zusammenfassung

Lausanne, Bergières
SR: Carozzini, Refle
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen FSG Lausanne-Ville/Cugy 2, 4mal 2 Minuten gegen Lyss

FSG Lausanne-Ville/Cugy 2:
Vino (27%, ein gehaltener 7m)
Quinchuela (2), Strohsahl, Bosch i Mustaros, Truscello L, Bourquard (5/2), Detcheverry (2), Chapuis (6/1), Truscello S, Quiblier (1), Brossard (2), Duboux (6), Joray (4/2), Ortiz Tomas

PSG Lyss:
Töpcke (14%), Hofstetter (29%, ein gehaltener 7m)
Künzi (4), Hügli (4), Gribi (1), Goetschi (5), Friston, Michel (5/1), Bisaro (1), Christen, Wyssmann (3), Gehri (7/1)

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