HR Hochdorf vs. PSG Lyss F2: Ein neues Bewertungssystem - leider ohne erfüllenden Quoten

09.03.2024

Matchbericht

Nicht mehr als acht Spielerinnen trafen sich am Samstag auf dem Grienparkplatz, alle pünktlich um 16.00. Dies mag aber kein Grund zur Panik sein, denn der Rest des Teams trudelte aus allen Himmelsrichtungen am späteren Treffpunkt in Hochdorf ein. Der erste Eindruck der Halle überzeugte die Jury nicht. So kommt die Avanti Halle in Hochdorf künstlerisch nur auf 6 von 10 Punkten. Der kontrastreiche Eingangsbereich mit den Komplementärfarben blau und gelb jagt einem schon bei der Ankunft das erste Mal einen kalten Schauer über den Rücken. Auch die dann eher kontrastarme Halle überzeugte farblich und mustermässig nicht. Besser als der Eingangsbereich schnitt die Garderobe ab. Sie erzielt bei unserem Wettbewerb stabile 8 von 10 Punkten. Sie verfügte nämlich über eine Vielzahl von Duschköpfen, obwohl einige unter ihnen zwar einen grossen Radius, jedoch nicht flächendenkend Wasser regnen liessen, was das Haarewaschen durchaus erschwerte. Des Weiteren wurde, was den Platz in der Garderobe angeht, nicht gespart und so konnten sich alle komfortabel ausbreiten. Lediglich der Mülleimer hing scheps an der Wand. Angesicht der Überlegenheit positiver Aspekte werden wir aber über diesen Störfaktor hinwegsehen. Ganze 10 von 10 Punkte erreicht das Gelände rund um die Halle und das Schulhaus, hier im Vordergrund ein Spielplatz mit grünem Boden. Auf ebengenanntem Spielplatz wurden die Spielerinnen des Dame Eis kurz zu Kindern und die Freude über den grünen, ja fast federnden Boden mit kleinen Hügeln war riesig. (Wie auf dem Bild zu sehen ist, sollte eine Verletzung auf diesem Boden, abgesehen von Schürfwunden, nicht möglich sein. Dies wurde dann aber aus strategischen Gründen nicht weiter ausprobiert…). Die Eingangstür erzielt nur gerade 5 von 10 Punkten, denn nachdem wir von unserer Erkundungstour zurückgekommen waren, standen wir inklusive Gegenspielerinnen aus Hochdorf vor verschlossenen Toren. Da jedoch auch die einheimischen Spielerinnen davon betroffen waren, nahmen wir die Aktion nicht als Affront der Tür uns gegenüber auf. Nachdem dann alle geschniegelt und gestriegelt waren trat man das erste Mal in die Halle und wunderte sich weshalb der Schiedsrichter sich kurz vor Ablauf der Zeit die Ohren zuhielt..?! Ein paar Sekunden später erklang eine Sirene die durchaus auch als spezielles Foltergerät gebraucht werden könnte. Sehr schrill und laut. Das Verständnis für das Verhalten des Schiedsrichters wurde augenblicklich grösser. Auf ihn werden wir später aber nochmals zurückkommen. Zuerst stand das Einwärmen à la Aline an. Dabei wurde bemerkt, dass das „Seckle“ sich in dieser Halle anfühlte wie auf Wolken, und von dem her viel Bewegung drinnen gelegen wäre. Aber wie angedeutet, der Konjunktiv steht nicht nur zum Spass da. Von Anfang an fehlte im Spiel die nötige Bewegung, und die grösste Zeit wurde statisch hin und hergepässelt. Da vorne der Schwung fehlte und hinten nur halbpatzig verteidigt wurde, sahen wir uns schon bald mit drei Toren im Hintertreffen. Nur danke mehreren Paraden unserer Torwartin und Fehlwürfen der Gastgeberinnen war der Abstand auf der Uhr lediglich bei 3 Toren stagniert. Ein weiteres Mal müssen wir uns bei unseren starken Torwartinnen bedanken, ohne welche es ein regelrechtes Festschiessen gegen uns geworden wäre. Bis zur Pause konnten die Hochdorferinnen ihren Vorsprung um weitere zwei Tore ausbauen und so stand es 13:8. Jedem handballbewanderten Menschen ist es bewusst, dass 8 Tore in einer Halbzeit zu wenig sind, vor allem, wenn sie auf Eigenfehler zurückzuführen sind. Wie in der Pause erwähnt wurde, seien 13 Tore hinten nicht allzu schlecht, was sich auch für die Defensive sagen lässt. Jedoch war auch in der Verteidigung, welche seit Beginn des Spieles in einem 4:2 gespielt wurde, noch einiges an Luft nach oben. Ebenfalls wurde in der Halbzeitsansprache (viel) mehr Bewegung in der Offensive gefordert und erneut das sofortige Minimieren der technischen Fehler und aller Fehlwürfen. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit schien es, als ob die Ansprache nie existiert hätte. Es folgten ganze 8! technische Fehler beziehungsweise Fehlwürfe und lediglich 3 Toren wollten uns gelingen. Jedoch wollte das Handball auch bei den Gegnerinnen nicht mehr so richtig funktionieren, denn sie machten nun auch vermehrt Eigenfehler. Allerdings konnten sie ihren Vorsprung weiter ausbauen und plötzlich sahen wir uns mit 7 Toren im Rückstand. Nach diesen schwierigen Anfangsminuten ging es nicht minder schwierig weiter. Aus zwei Zweiminutenstrafen der Gegnerinnen, also fast 4 Minuten Überzahl für uns, erzielten wir nur zwei Tore. Auch hier haben wir Schwein gehabt, denn als eine Zweiminute gegen uns gesprochen wurde vermochten auch die Gegnerinnen nicht mehr als ein Tor zu werfen. Wir kamen also mit einem blauen Auge davon. Was gegen das Ende des Spiels folgte, ist altbekannt. Fehler hier, Fehler da uns so weiter uns so fort. Als dann eine Lysserin aus unerklärlichen Gründen für zwei Minuten vom Platz gestellt wurde, fingen die Zweifel gegenüber dem Schiri an. So musste auch eine Hochdorferin das Feld für 2 Minuten verlassen, obwohl auch wir der Meinung waren, da kann sie jetzt wirklich nicht mehr viel dafür. Auch sonst wurde der Angriff immer wieder vom Schiri unterbrochen, da er ein Schritt oder Doppel gesehen haben will, was uns Spielerinnen aber nicht aufgefallen wäre…Das Spiel endete mit einer Zweiminutenstrafe gegen Lyss, einer 7-Meter-Parade der Lysser Torwartin und einem 26:20 als Resultat. Die zweite Halbzeit wurde besser gespielt als die erste, was man auch einer besseren Verteidigungsarbeit zuzuschreiben hat. Jedoch war sie immer noch weiters entfernt genügend zu sein. Somit schneidet die Verteidigung in unserer Bewertung mit knapp 6.5 von 10 Punkten ab. Der Angriff kommt leider nur auf 4.7 von 10 Punkten, was, wie man auf dem Liveticker sehen kann, gerade unserer Wurfquote entspricht.

Zu diesem Match stellen wir euch das Lied *Major Tom* von Peter Schilling vor. Genau gleich wie das Raumschiff, war auch die Konstruktion des Schulhauses völlig losgelöst, quasi «abgespaced». In einem wurde das Gefühl in einem futuristischen Film gelandet zu sein hervorgerufen. Die Sichtung der Alien wird bis zum jetzigen Zeitpunkt auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft.

Am nächsten Wochenende treffen wir am Samstag im Cup-Halbfinale auf das Team aus Oberaargau, mittlerweile gut bekannte Gegnerinnen. Wir spielen um 16.00 im Grien und freuen uns auf die Unterstützung und hoffentlich darauf auch am Sonntag noch spielen zu können.

Zusammenfassung

HR Hochdorf vs. PSG Lyss F2 - 26:20 (13:8)
Hochdorf, Avanti
SR: Krumbholz
Strafen: 3mal 2-Minuten gegen HR Hochdorf, 4mal 2-Minuten gegen PSG Lyss

HR Hochdorf:
Bättig (43%, zwei gehaltene 7m);
Krämer (6), Schnarwiler (4), Bischof (3/1), Fuchs (2), Elmiger (1), Stöckli (3), Dervishaj, Frevel (2), Müller C. (1), Müller F. (1), Bieri (2), Bachmann (1), Kleinherz.

PSG Lyss:
Vogel (30%), Zwygart (20%, ein gehaltener 7m);
Seliger, Benke (2/1), Rhiner, Andres (5), Stucki Brändli (5), Gribi (1), Sutter, Vicha (1), Büeler (2), Senn (4).

Impressionen

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