PSG Lyss F1 vs. Lausanne-Ville/Cugy Handball: Geschick, Köpfchen, Glacé – und unsere Probleme damit

Here we go again – Heimspiel Nummer zwei!

Die Halle: dieselbe wie immer. Die Gegnerinnen: wieder einmal aus der Westschweiz. Und was haben wir in den letzten Jahren gelernt? Richtig: Unsere welschen Kolleginnen haben ein ziemlich kurzes Zündschnürchen. Mit den richtigen Mitteln – nennen wir sie einmal Geschick und Köpfchen – lassen sie sich oft schneller auf die Palme bringen als ein Biber auf eine Eiche. Nun, das klang nach einem Plan. Leider hatten die beiden genannten Herrschaften an diesem Samstag andere Verpflichtungen und erschienen, wie wir später merken sollten, nicht besonders zuverlässig in unseren Reihen.

Vor dem Spiel lief alles wie gewohnt: Treffen in der heimischen Griengarderobe, dann der traditionelle Spaziergang. Die Sonne meinte es fast zu gut mit uns, sodass das Dame 1 in den neuen weissen Polos aussah wie eine laufende Waschmittelwerbung. Nach dem Beinevertreten ging’s ans Tore- und Bänkeaufstellen, Einlaufen, Matchansprache – und schon ertönte der Anpfiff.
Der Start? Eher mässig. Wir liefen von Anfang an den Lausannerinnen hinterher – mal mit einem, mal mit zwei Toren Rückstand. Bis zur 26. Minute konnten sie uns aber nicht wirklich loswerden. Zwischendurch blitzte bei uns tatsächlich kurz ein Gastauftritt von Geschick auf: schöne Balleroberungen in der Verteidigung. Leider fehlte ihm sein Kollege Köpfchen, und so endeten diese Chancen vorne eher wenig erfolgreich.

Dann kam die besagte 26. Minute. Oder nennen wir sie besser den Moment, an dem Geschick und Köpfchen einfach die Halle verliessen, um sich draussen vermutlich ein Glacé zu gönnen. Die Lausannerinnen zogen uns in vier Minuten mit fünf Toren davon. Halbzeit. Und uns war eigentlich klar: Dieses Spiel ist absolut machbar – vorausgesetzt, unsere zwei abwesenden Schauspieler tauchen endlich wieder auf.
In der zweiten Halbzeit kämpften wir uns in den ersten 15 Minuten immer wieder bis auf ein Tor heran. Und dann: einige mehrere Fünkchen, welche das Züntschnürchen langsam zum Niederbrennen brachten. Einige Entscheide gefielen den Lausannerinnen gar nicht. Als dann noch ein sehr… nennen wir ihn fantasievoll gepfiffener Penalty für uns dazu kam, kippte die Stimmung endgültig. Ihr Trainer wütete, unsere Gegnerinnen standen plötzlich nur noch zu viert auf dem Feld.
Ein perfekter Moment für einen Oscarreifen Auftritt unserer Stars! Doch anstatt auf die Bühne zu stürmen, hatten Geschick und Köpfchen offenbar den falschen Halleneingang genommen – oder waren vielleicht lieber bei der Glacé und dem schönen Wetter geblieben. Jedenfalls nutzten wir die doppelte Überzahl nicht, und die vier leicht säuerlichen Lausannerinnen verwandelten sich binnen Minuten in grinsende Gewinnerinnen.

Bei uns dagegen: betretenes Schweigen und die grosse Frage, ob wir beim nächsten Spiel die beiden vermissten Akteure endlich wieder im Kader haben. Denn ohne Geschick und Köpfchen wird das nichts – schon gar nicht gegen die nächste welsche Truppe aus Nyon. Also: Vorhang fällt und hinter der Bühne wird noch fleissig mit unseren beiden auf für mehr Training mit unseren zwei Problem-Stars. Bis Samstag!

Und weil wir euch, liebe Lesende, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch daneben bestens unterhalten wollen, gibt’s in dieser Saison am Ende unserer Matchberichte jeweils noch den Funfact der Woche. Hintergrund: Jedes unserer drei Trainings endet mit einer kleinen Tradition – montags wird ein Gericht vorgestellt, mittwochs ein Funfact und donnerstags mit einer Entweder-oder-Frage, bei der sich alle entscheiden müssen. Der Funfact der letzten Woche hat sich zwar irgendwo im Nirgendwo verflüchtigt (vielleicht gleich mit Geschick und Köpfchen verschwunden?), dafür liefern wir heute nach:
Oktopoden haben blaues Blut und gleich drei Herzen. Faszinierend, oder?

PSG Lyss Damen 1 vs. Lausanne-Ville/Cugy Handball - 28:32 (12:17)
Lyss, Grien
SR: Bernardis
Strafen: 2mal 2-Minuten gegen PSG Lyss Damen 1, 7mal 2-Minuten gegen Lausanne-Ville/Cugy Handball

PSG Lyss Damen 1:
Zwygart (29%)
Zähner (3/3), Gsteiger (3), Kunz (1), Andres (5), Stucki (2), Gribi (4/1), Schüpbach I.(4), Schüpbach M. (1), Vicha (1), Strobel (4), Orlikova, Linder, Grau

Lausanne-Ville/Cugy Handball:
Bottini (20%), Rodriguez (39%)
Cordero (7/1), Bourquard (11), Matni (1), Lemofouet, Sauvain (3), Amarilla (1), Amaudruz (1), Monteiro (6), Peters, Hertach (1), Bichsel (1), Bichsel