PSG Lyss vs. diverse - Mit dem Turniersieg zurück aus der Sommer«pause»

18.08.2024

Matchbericht

Nachdem Anfang des Jahres im Team mehrere Wechsel stattfanden, ein teilweise neues Trainerduo und einige neue Spielerinnen im Dame 1 begrüsst wurden, wusste man lange nicht wo man sich auf der Handballniveauskala befindet. Im Sommer wurde so ziemlich immer trainiert, obwohl im Juli das Training auf freiwilliger Basis lief. Im Sommertraining wurde der Fokus mehr auf Technik und Grundlagenwiedererarbeitung als auf Kräftigung und Ausdauer gelegt. Keine Angst, natürlich liessen wir uns nicht ganz gehen, immerhin haben wir 9 Wochen jeden Mittwoch mit einem Athletiktrainer Einblicke in die Laufschule und wertvolle Ausdauertrainings zusammengestellt bekommen. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an dich, Schämpu!

Die intensivere Vorbereitungsphase startete dann anfangs August. Eigentlich wäre am ersten Wochenende ein Testspiel gegen die HSG Leimental vorgesehen gewesen. Da diese aber schon viele intensive Trainings und ein Testspiel gegen die SPL 1 von Thun in den Beinen hatten, sagte man das Spiel vorsichtshalber ab. Anstatt auf die faule Haut zu liegen, führte der Trainer von Leimenthal, älteren PSGlern noch unter dem Namen «Slobi» bekannt, extra ein Training für uns durch. Insgesamt konnten wir drei Mal unter der Leitung des Leimenthaler Trainerstaffs trainieren, was für uns sehr wertvoll war. Am selben Abend ging es für einige dann noch im teamgeistigen Sinne ins CineHappenig.

Schon am darauf folgenden Wochenende wurden an zwei Tagen vier Trainingseinheiten gespickt mit Taktikeinheiten und einem Stand-Up-Paddle-Anlass in Nidau durchgeführt. Die Sache mit der Balance auf diesen teils komischerweise doch recht instabilen Brettern war nicht für alle Anwesenden ein durchgehendes Erfolgserlebnis. Da der Bielersee aber angenehm viele Grad warm war, wurde ein zwischenzeitlicher ungeplanter Platscher ins Wasser gerne in Kauf genommen.
Die zweitletzte Station unserer Vorbereitungsphase stellte der diesjährige Centravo Cup dar. (Die Letzte Station wird nächsten Samstag ein Testspiel gegen Hochdorf sein. (Aufmerksamen Lesern wird dieser Name ein Begriff sein und den Lesern mit ausgezeichneten Gedächtnissen wird auch die Jahreszahl 924 n. Chr. oder das Luzerner Seetal möglicherweise schon untergekommen sei. Falls Ihr nun den Faden verloren habt, keine Panik die Daten haben keine Relevanz für das kommende Testspiel...) Wir werden somit auf ein bekanntes 2.Ligateam treffen und sind gespannt, ob wir an unsere Leistungen vom Centravo Cup anknüpfen können.) Nun zu ebendiesen Leistungen.

Mit müden Gesichtern trafen wir uns am Sonntagmorgen um 8 Uhr in der Garderobe 1 im Grien. Schon fünf Minuten später liefen die Trainer mit drei Plakaten bewaffnet in die Garderobe ein und hängten diese OHNE Klebeband an die Wand. (Die statischen Kräfte zwischen Wand und Papier faszinierte nicht Wenige von uns. Die Plakate schienen von Zauberhand an der Wand gehalten zu werden.) Auf den Plakaten wurden unsere 5 Hauptspielzüge kurz zusammengefasst und wichtige Punkte zur Offense wie auch zur Defense erläutert. Ebenfalls wurde als Tagesziel der Einzug ins Finale deklariert. - Spoileralert: dieses wurde erreicht :) – Nachdem die Plakate besprochen waren, folgte schon eine Mobilisationsrunde in der Halle, um möglichst viele Verletzungen vorzubeugen.

Nach dem altbekannten «Einlaufen mit Aline» startete noch in aller Herrgottsfrühe unser erstes Spiel. Wir trafen auf bestbekannte Gesichter, die wir mindestens 2-mal pro Woche zu Gesicht bekommen: unser Dame 3. Das Spiel verlief ohne grosse Überraschungen und ohne Spektakel. Wieder in der Garderobe konnten wir auf unseren Plakaten den ersten Siegestrich malen mit Aussicht auf vier Weitere.
Bevor nun ins nächste Spiel gestartet wurde, führten wir unsere Teamsitzung durch, wo wir Sachen wie eine neue Bussenliste, Ämtlivergabe, Wünsche und Anregungen, Teamrules und so weiter und so fort besprachen. Ebenfalls kreierten wir im Plenum einen neuen Teamspruch. Musikalisch affinen Personen raten wir in Zukunft an, den Takt unseres Spruches NICHT zu untersuchen, da schon während dessen Kreation ein Wechsel von 4/4 zu 3/4 Takt bemängelt wurde…

Nach erfolgreicher Sitzung stand das zweite Spiel des Tages gegen die AVH U18 Inter an. Von Anfang an hatten wir die jungen, flockigen Spielerinnen im Griff nur ab und zu liessen sie uns im Schilf stehen, aber wir gewannen auch dieses Spiel ungefährdet. Das wohl beste Spiel der Gruppenphase spielten wir gegen die SG Würenlingen Whales. (Ein kleiner Nostalgiemoment für alle die das nie gegründete Lysser Beachhandballteam die Lyssbacher Whales ebenfalls vermissen…) Jedenfalls stand uns ein unbekanntes Team gegenüber. Wir konnten nicht abschätzen, wie das Team spielen wird, liessen uns davon aber nicht beirren und spielten unser Spiel. Auch in diesem Spiel wurde im Angriff viel mit Spielzügen gearbeitet, welche meisten auch zu einem Tor führten. In der Verteidigung wurde zusammengearbeitet und mit einer zusätzlichen fantastischen Leistung unserer Torwartinnen (in diesem Spiel hielten sie 67% !!!! der Bälle) stand den Gegnerinnen eine kleine Wand gegenüber. (Grosse Wand wäre definitiv die falsche Wortwahl, da die Durchschnittskörpergrösse in unserem Team die 1, 68cm wohl kaum übersteigt…müsste man mal nachmessen).

Nach getaner Arbeit auf dem Spielfeld fanden wir uns vor dem dritten Strich auf dem Plakat wieder und der Einzug ins Finale stand so ziemlich fest. Ob dies der Grund ist, weshalb in der Anfangsphase oder generell während dem ganzen Spiel gegen Olten holprig und freiheraus gesagt schlecht gespielt und verteidigt wurde ist, ist unklar. Jedenfalls startete das Spiel hundsmiserabel und wir sahen uns das erste Mal an diesem Turnier in Rückstand. Nach einigen Wechseln, Verschnaufpausen, Fehlschüssen und Gegentoren gelang es uns dann doch noch das Ruder herumzureissen und die Gegnerinnen aus Olten tormässig zu überholen. Nach einer mittelmässigen Leistung konnten wir trotzdem einen vierten Strich, den letzten der Gruppenphase, malen.

Die Freude aufs Finale war eh schon gross, aber als dann klar war, dass wir doch noch gegen Lausanne spielen werden, stieg sie bei einigen unter uns noch ein klein wenig weiter an. (In der Gruppenphase spielten wir aus Zeitgründen leider nicht gegen sie). Die 2.Liga Gegnerinnen kennen wir nun langsam gut, auch wenn ihr Kader immer mal wieder anders ausschaut. Das Spiel startete zu unseren Gunsten und schon bald sahen wir uns mit 3 Toren im Vorsprung. Den Lausannerinnen merkte man schon kurz nach Anpfiff an, dass tief in ihrem Innern das Brodeln begann. Bekannt als ein schnell wütend werdendes Team lagen ihnen wohl die ungenutzten Torchancen schwer auf dem Herzen. Dass unsere Schlussfrau immer wieder einen Schuss von ihnen abwehren konnte, war sicher nicht zu ihren seelischen Mittelpunktstabilisatorengunsten. Da muss sich ihr inneres Chi ( «Tschii» wie bei Hatschii) um einige Zentimeter verschoben haben. Nun ja. Einige Mühe hatten wir mit der offensiven Verteidigung ihrerseits auf unsere Rückraummitte. Definitiv noch eine offene Baustelle von uns. Mit der offensiven Deckung kam unserer Bank aber in den Sinn den neuen Spezialspielzug auszuprobieren. Leider stimmte das Timing noch nicht überein, aber dafür, dass wir diesen Spielzug weder schon einmal genauer angeschaut haben, oder schon mal gespielt haben, funktionierte es gar nicht so übel. Wer nun wissen möchte von welchem Spielzug die Rede ist, muss wohl weiterhin unsere Spiele schauen kommen. Im Gegenzug versprechen wir Ihnen den «Fuchs» besser einzustudieren, damit sie dann auch überrascht werden. Nachdem am Schluss auch die Verteidigung wieder gut zusammenarbeitete und die Tore vorne weiterhin fielen, stand uns dem Sieg nichts mehr im Wege. Wir gewannen also mit einer guten Teamleistung und einer durchgehend humorvollen, lockeren und spielfreudigen Weise den Centravo Cup 2024 und verweilen gespannt, was diese Saison noch mit sich bringen wird.

Nun entschuldigt sich die hier schreibende Person noch kurz für die Länge dieses Berichtes, doch mehr als 2 Monate und 5 Spiele zusammenzufassen erwies sich als schwieriger als gedacht. Natürlich werden wir Ihnen auch dieses Jahr wieder Wissen vermitteln, ob es sich weiterhin um musikalische Geniestreiche oder sonst etwas handeln wird, wird noch durch das Schreibgericht entschieden und dann erstmals nach dem ersten Saisonspiel im Bericht erscheinen.

Impressionen

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